Generellen Welpenschutz gibt es nicht!
Dieser Begriff ist eine reine Erfindung und entbehrt jeder wissenschaftlicher Grundlage. Rudelfremde Welpen werden ohne Bedenken in der Natur getötet, damit die Aufzucht des eigenen Nachwuchses besser gesichert ist. Nur die eigene Gruppe zählt, und somit gibt es Welpenschutz ausschließlich innerhalb des eigenen Rudels für den Nachwuchs der ranghöheren Hündinnen. Zum Glück zeigen jedoch sehr viele Hunde einen Verlust von Territorialinstinkt und haben daher sowohl fremden Welpen als auch erwachsenen Artgenossen gegenüber keine Tötungsabsicht.
Doch hat kein Hund die „Pflicht“ fremdes Erbgut zu schützen. Weshalb es vergleichsweise selten zu ernsthaften Verletzungen kommt, liegt daran, dass die innerartliche Kommunikation bei Hunden sehr fein abgestimmt ist. Hierdurch werden Schäden vermieden oder zumindest gering gehalten. Sich auf einen Kampf einzulassen ist ein Risiko, man könnte eine Wunde davontragen. Welpen sind im Allgemeinen äußerst selten in Kämpfe verwickelt, denn sie haben normalerweise die Tendenz sich besonders schnell zu unterwerfen und zu signalisieren, dass sie klein und harmlos sind. Deshalb werden Welpen auch selten gebissen.
Aber selbst für den Fall, dass ein Welpe tatsächlich gebissen wird, ist noch nicht gesagt, dass bei dem Angreifer ein gestörtes Sozialverhalten vorliegen muss. Wenn der Welpe über die Stränge geschlagen hat, ist es völlig normal, dass er von einem erwachsenen Tier gemaßregelt wird.
Aus diesen Gründen handelt ein Hundebesitzer verantwortungslos, wenn er auf dem Spaziergang seinen nicht angeleinten Welpen zu jedem fremden Hund hinlaufen lässt. Dadurch haben bereits genügend Welpen ihr Leben verloren oder sind verletzt worden.
So kann der Fremdhund tatsächlich eine ausgeprägte Individualdistanz haben, die er unter Umständen auch gegenüber einem Welpen aggressiv und bissig untermauert.
Aber auch territoriale Ansprüche (Revierverteidigung) oder Ressourcenverteidigung (z.B. Fremdhund trägt Stöckchen im Fang) können zu heftigen, nicht vorhersehbaren Reaktionen führen. Sprecht Euch deshalb generell vor sozialen Kontakten mit Fremdhunden mit dessen Besitzer ab.