Die arme Memory, ständig den Fiebermesser im Po um rauszufinden, ob die Temperatur absinkt und die Geburt dann nach 12-24 Stunden losgeht. Komisch immer die gleiche Temperatur...
Aber am 7. Juni fängt sie an extrem schnell zu hecheln, hechelt weiter am 8. Juni. Zeichen für Eröffnungswehen.
Im Selbstversuch, schnelles Atmen durch den Mund, wird mir schon nach wenigen Minuten total schwindelig, meine Gliedmaßen taub und der Mund zieht sich nach innen. Das nennt man wohl hyperventilieren...
Etwas beunruhigt Tierärztin Yvonne angerufen und sie kommt auch am Nachmittag. Stellt fest, dass der Muttermund schon etwas geöffnet ist. Sie meint dann, dass ich noch 2 Stunden abwarten soll, dann aber aufgrund der langen Dauer der Eröffnungswehen, zur Sicherheit in eine Klinik fahren soll.
Den Spruch, ich habe noch keinen Hund erlebt, der sich ins Koma gehechelt hat, beruhigt mich dann auch.
Ich rufe eine Bekannte an, die mir mit ihrer Tochter mit Rat und Tat bei der Geburt zur Seite stehen will.
Nach einer Stunde, gefühlte Ewigkeit 10 Stunden, geht es dann endlich los...
Der 1. Welpe erblickt das Licht der Welt und das der Wäremlampe. Abgenabelt hat Memory den kleinen Wurm und leckt ihn ganz fleißig. Ich helfe ihr mit einem Handtuch und reibe und reibe und reibe. Wichtig ist, dass die Fruchtblase (zäh wie Gummi) nicht mehr über dem Köpfchen ist, da der Welpe sonst ersticken kann.
Zur Sicherheit halte ich den Welpen kopfüber, damit das Fruchtwasser aus den Atemwegen abfließen kann.
In der Zeit wo wir den Welpen wiegen, frisst Memory dann die Nachgeburt.
Ich lege die Kleine an einer Zitze an, fängt auch gleich zu saugen an. Die Kolostralmilch ist in den ersten 24 Stunden sehr wichtig für die Welpen.
Dann Bäuchlein massieren, Memory mit Zunge, ich mit Handtuch und siehe da, schneller als man gucken kann drückt die Kleine ihr erstes Würstchen raus...
Super, Verdauung klappt ja einwandfrei.
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